Sonntag, 3. Juli 2011

D`HIVER"- Ausstellungseröffnung 15.07.2011


Zeit
Freitag, 15. Juli · 19:00 - 22:00
Ort
Galerie Frei, Luxemburger Str. 216, 50937 Köln
Erstellt von
Marco Zumbé
Weitere Informationen
ausstellungseröffnung freitag 15. juli 2011, 19:00
finnisage sonntag 24. juli, 16:00

“d´hiver”
siebdruckarbeiten von marco zumbé

musikalisch unterstützt durch
la crab° & earl grey

ausstellung | 16. - 23. juli 2011 | 18:00 - 22:00
& nach absprache (montags geschlossen)
finnissage | sonntag 24. juli | 16:00
www.galeriefrei.com | www.mzumbe.de
luxemburger str. 216 | linie 18 arnulfstrasse

Die Wirklichkeit ist ein Geäst aus unzähligen Schichten. Die Vergangenheit dehnt sich in die Gegenwart aus, in die die Zukunft bereits eingewebt ist. Es bewegt sich in alle Richtungen und bildet multiple Strukturen.
Aus dieser permanenten Über- und Miteinanderlagerung setzt Marco Zumbé seine Bilder. Es sind Bedingungen der Wirklichkeit. Man kann sie benennen: Erinnerungen und Gedanken, Vorstellungen und Kommunikationen und damit ein Haufen nicht enden wollender Sätze und Zitate.
Zumbé formt aus diesem alerten Grundrauschen eine Art innerbildliche Bühne, auf der er die verschiedenen Figurkonstellationen seiner Siebdrucke auftreten lässt: Alternde Helden verlieren sich in den formlosen Farbfetzen einer Zirkuswelt, Personengruppen finden sich im fragmentierten Interieur eines bürgerlichen Kosmos, während Toreros auf instabilen Strukturen balancieren. Die Farbigkeit der Siebdrucke ist auf den ersten Blick intensiv und lebendig. Gleichzeitig sind die Aufträge so brüchig und fragil, dass eine zerstörerische Dynamik von ihnen ausgeht, die den gesamten Bildraum durchlöchert und aufzulösen droht. Die verschiedenen Farbbereiche und –schichten bleiben dabei auf merkwürdige Weise relativ unverbunden und die Figuren in dieser Konsequenz isoliert. Diese Teile gehören zu keinem Ganzen.
Zumbé ist auch Illustrator, aber hier erzählt er seine Geschichten nicht zu Ende. Er zeigt vielmehr das irre Panoptikum, aus denen sich alle Geschichtenerzähler speisen. Die Welt ist ein unaufgeräumter Platz an losen Erscheinungen, erst unser Blick und unser Geist erschaffen Bedeutungszusammenhänge, aus denen sich eine Geschichte zusammenerzählen ließe. Die Tatsache allerdings, dass wir alle irgendwie anders auf die Welt schauen, stellt ein problematisches Grundmuster menschlichen Zusammenseins. Man kann den Figuren in Zumbés Drucken dann auch nicht wirklich eine gewisse Melancholie und Verlorenheit in ihrer Bildwelt absprechen. Sie hängen zwischen den Welten, fliegen zwischen den Restideen eines Raums oder Waldes umher und bleiben gefangen in den Andeutungen von Zusammenhängen wie Erinnerungsfetzen in unserem Gedächtnis. In diesem perpetuum mobile müssen wir uns den Menschen als glücklichen Menschen vorstellen.
Zumbés Werk besteht aus Zeichnungen, Malereien und Druckgrafiken. Bei Frei wird er eine Auswahl seiner Siebdrucke zeigen, die passend zum Sommer vom Winter erzählen. Aus-der-Zeit-steigen ist hier Konzept. // Heide Häusler

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